Ein Rückblick: Im Dezember 1911 wurden „auf die höchsten Befehle seiner kaiserlichen Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand“ nach Beratung durch NÖ-Landes-Obstbauinspektor Josef Löschnig für 100 Obstbäume Löcher gegraben; im Februar 1912 die für die Standortverhältnisse in Artstetten geeigneten Obstsorten (11 Äpfel- und 13 Birnensorten) gesetzt. Dieser „größere Formobstgarten“ ermöglichte in den Folgejahren die wirtschaftliche Nutzbarkeit des einstigen Sommerfrische-Gartens. Nach dem Geschehen am 28. Juni 1914… fiel Artstetten in einen Dornröschenschlaf… der erst in den 1980er Jahren beendet wurde.

Passend zum Hintergrund von Schloss Artstetten als Wohnsitz des Thronfolgers Franz Ferdinand – dessen tragisches Ende den 1. Weltkrieg auslöste – wurden und werden im Sinne eines friedliches Miteinanders im Schlosspark seltene historische Obst- und Beerensorten gepflanzt, die allesamt aristokratische Namen tragen.

Dadurch entstehen Verbindungen, die im wirklichen Leben der historischen Persönlichkeiten kaum möglich gewesen wären. So stehen friedlich vereint Otto von Bismarck (Apfel), Zar Alexander (Apfel), Jeanne d’Arc (Birne), Königin Victoria (Pflaume) oder Napoleon (Kirsche) nebeneinander…

Die Familie Hohenberg will damit einen kleinen, botanischen Beitrag zum Frieden in Europa leisten. Durch die Besinnung auf altes Kulturgut soll das Interesse an alten Obstsorten wieder geweckt werden.

Künftig können Besucher Äpfel und Birnen pflücken und vor Ort vernaschen – oder im Shop Marmeladen, Schnäpse und Liköre aus diesen Früchten erwerben.